Neues zum Projekt PRO4VIP

Die EBU ist ein vollwertiger Partner des Projekts PRO4VIP (innovative Beschaffung für blinde und sehbehinderte Menschen), ein Projekt, dass im Rahmen des Programms HORIZON 2020 der Europäischen Kommission finanziell unterstützt wird. Es konzentriert sich auf das Sammeln und Priorisieren noch unerreichter Ziele sehbehinderter Menschen in Bezug auf Hilfsmittel sowie für Klinikärzte zur Früherkennung und klinischen Behandlung von Sehbehinderungen.

Ziel des Programms ist die Definition bedarfsorientierter öffentlicher Beschaffungsmaßnahmen zur Entwicklung neuer, innovativer Lösungen für diese unerreichten Bedürfnisse.

Die EBU war als Vertreter von über 30 Millionen blinden und sehbehinderten Menschen im geografischen Gebiet Europa für die Bedarfsanalyse für Hilfsmittel Sehbehinderter verantwortlich. Durch die großartige Unterstützung und Zusammenarbeit der EBU-Mitgliederorganisationen und die rege Teilnahme sehbehinderter Personen wurde ein wichtiger Beitrag zum Projekt geleistet.

Im April und Mai 2016 waren Mitgliederorganisationen der EBU aus den Niederlanden, Zypern und Slowenien Gastgeber eines Gesprächsgruppentreffens. Bei diesem eintägigen Treffen betrieben Teilnehmer unterschiedlichen Sehbehinderungsgrades Brainstorming, diskutierten und steckten ihre besonderen Bedürfnisse in drei wichtigen Teilgebieten genauer ab: Orientierung und Mobilität, Lesen und Schreiben sowie Körperpflege. Diese drei Gebiete wurden durch das Ergebnis des Fragebogens bestimmt, der Anfang dieses Jahres an die 44 Mitgliederorganisationen der EBU versandt worden war und den 263 Sehbehinderte aus mindestens 12 Ländern beantwortet haben.

Ein viertes, allgemeines Teilgebiet wäre optional ebenfalls möglich gewesen, wenn die Gruppe sich auf einen Bedarf verständigt hätte, der nicht in die ersten drei Kategorien gepasst hätte.

Einkaufen von Lebensmitteln, Reisen und Haushaltsaktivitäten standen ebenfalls hoch im Kurs.

Alle drei Gesprächsgruppen bestanden aus Frauen und Männern unterschiedlichen Alters, bei denen verschiedene Arten und Grade einer Sehbehinderung vorlagen. Jedes Gruppentreffen wurde von 2 Moderatoren geleitet, einem aus der Gastgeberorganisation und einem weiteren der EBU, die beide Erfahrungen aus erster Hand und Fachwissen über Sehbehinderung mitbrachten, was die Diskussion erleichterte. Dies ist etwas, das man bei ähnlichen Treffen dieser Art in Zukunft berücksichtigen sollte!

Alle Teilnehmer waren sehr engagiert, aktiv und immer zu einer Antwort bereit, was einer positiven Gruppendynamik und lebendigen Diskussionen zugutekam und wodurch wertvolle Beiträge zustande kamen. Die Ergebnisse können Sie im vollständigen Bericht und der Zusammenfassung hier nachlesen.

Es war für alle Beteiligten eine motivierende und inspirierende Erfahrung. Besonders schätzten die Teilnehmer die Möglichkeit, ihre Bedürfnisse und Erfahrungen in Bezug auf Sehbehinderung mit anderen zu diskutieren und Informationen und Tipps miteinander auszutauschen. Sie äußerten deutlich den Wunsch, sich innerhalb der nationalen Organisationen öfter treffen zu können, um über Sehbehindertenthemen zu diskutieren.

Das Netzwerk Low Vision der EBU ermutigt daher alle EBU-Mitglieder, dies zu ermöglichen, falls solche Maßnahmen noch nicht umgesetzt wurden.

Weitere Informationen und Neuigkeiten zum Projekt PRO4VIP finden Sie auf der EBU-Website.

Birgitta Blokland

Koordinatorin des EBU Low-Vision-Netzwerks