Italien

1. Aktivitäten des Italienischen Blinden- und Sehbehindertenverbands

Beschäftigung ist ein sehr wichtiger Faktor, wenn es darum geht, Menschen mit Behinderungen ihre Würde und Rechte zu garantieren, so die Botschaft von UICI-Präsident Mario Barbuto aus Portella della Ginestra Sizilien auf einer landesweiten Veranstaltung der italienischen Gewerkschaften anlässlich der Feierlichkeiten zum 1. Mai. Er sagte, es sei Zeit zu begreifen, dass Behinderung oft eine Ressource und weniger ein Problem sei und die Regierungen sich darauf konzentrieren sollten, das Recht auf Arbeit als eine Möglichkeit für Bürger zu sehen, ein anständiges, bedeutsames Leben führen zu können.

Vom 10.-15. Mai 2017 besuchte eine Delegation des Italienischen Blinden- und Sehbehindertenverbands Albanien, um die Partnerorganisation, den Albanischen Blindenverband (ABV), zu unterstützen, da er auf nationaler Ebene mit harten Zeiten zu kämpfen hat. Auch gab uns diese internationale Mission die Gelegenheit zu erfahren, wie der ABV funktioniert und wichtige Sehenswürdigkeiten dieses schönen Landes zu besuchen.

Sowohl die nationale als auch die Europaweite Arbeit an Standardisierungsmaßnahmen spielt bereits eine immer größere Rolle im Leben von Menschen mit Behinderungen und wird dies auch in Zukunft tun.. Daher ist der Italienische Blinden- und Sehbehindertenverband dem italienischen Standardisierungsgremium UNI beigetreten und nimmt damit auf europäischer Ebene an der Arbeit des technischen Ausschusses für Assistenzhunde des Europäischen Standardisierungskomitees CEN teil. Seine Aufgabe ist es, Standards für Assistenzhunde, Nutzer und zur Ausbildung von Führhundtrainern festzulegen. Am zweiten Treffen des technischen Ausschusses von CEN nahmen 60 Personen teil. Neben dem UICI waren das der Europäische Blindenführhundeverband, der seinerseits die Europäische Verbraucherorganisation ANEC vertrat.

2. Junge Menschen aus Italien Machen sich auf nach Europa

Blinde und sehbehinderte Jugendliche aus Sizilien nahmen am Projekt “Junge Menschen machen sich auf nach Europa” teil, das vom Sizilianischen Regionalrat des Italienischen Blinden- und Sehbehindertenverbands koordiniert wurde. Hier wurden junge Menschen darin geschult, wie sie am Europäischen Arbeitsmarkt teilnehmen können. Die Teilnehmer wurden in folgenden Bereichen und Fächern unterrichtet: Europäische Gesetzgebung, Gesetzgebung im tertiären Sektor, Europäisches Projektmanagement und Fundraising, Englisch, Beschäftigungsfähigkeit, Computerkenntnisse und Hilfsmittel für Blinde und Sehbehinderte sowie lebenspraktische Fähigkeiten und Orientierung und Mobilität. Am Ende des Kurses konnten die jungen Teilnehmer erfahren, was es heißt, in Europa zu arbeiten und zu leben. London begrüßte die junge Gruppe aus Sizilien mit seiner Betriebsamkeit, Mut und Weltoffenheit. Vom 29. Mai bis 5. Juni lebten die Projektteilnehmer “wie echte Londoner” und erfuhren, wie Mobilität in einer Weltstadt funktioniert, nutzten öffentliche Verkehrsmittel mit dem Langstock und trafen sich mit Führungskräften und Managern des Royal National Institute of Blind People (R.N.I.B.), um Informationen und Ideen über Arbeitsplatzvermittlung, das Sammeln von Spenden, Sensibilisierung für Sehbehinderung in der Öffentlichkeit und politische Lobbyarbeit mit ihnen auszutauschen. Die Teilnehmer genossen Londons Schönheit und besuchten die berühmtesten Sehenswürdigkeiten wie das British Museum, das Parlament, den Trafalgar Square, Hyde Park und Camden Town, ebenfalls mit Spezialführungen, damit auch Blinde und Sehbehinderte die Stadt vollständig genießen konnten. So bekamen die Teilnehmer Einblick in Geist und Geschichte Großbritanniens und konnten außerdem die im Kurs erworbenen Sprachfähigkeiten anwenden. Dieser Besuch ermöglichte es den Teilnehmern, ihre Schulung erfolgreich abzuschließen.