TEILNEHMERMEINUNGEN

Gastgeber der Konferenz war der Schwedische Blinden und Sehbehindertenverband (SRF), und sie wurde von Karin Hjalmarsson vom SRF sowie Stefanie Steinbauer vom Blinden- und Sehbehindertenverband Österreich organisiert. Die Planung dafür begann im November.  Sie haben mit vier Teilnehmern über ihre Erwartungen und Erfahrungen bezüglich der GEAR-Konferenz sowie über die nächsten Schritte gesprochen.

Anja Uršič und Karolina Doltar, Blinden- und Sehbehindertenverband Slowenien (ZDSSS)

Das Bild zeigt Karolina Doltar (links und Anja Uršič rechts.

Description: Karolina und Anja stehen zusammen und sind der Kamera zugewandt. Karolina trägt eine Brille mit rotem Gestell und einen pink- und grüngestreiften Pullover. Anja trägt ein weißes Oberteil.

Was waren eure Erwartungen an die Konferenz?

Anja: Ich glaube, dass die Konferenz eine tolle Erfahrung für mehr Engagement für Geschlechtergleichstellung war, und ich würde gerne Trainerin für Empowerment Workshops für Frauen in meiner Organisation werden.

Karolina: Ich habe das GEAR-Training in Wien genossen und gehofft, einige Leute aus Wien hier in Malmö zu treffen. Ich war immer offen für Neues.

Wie ist eure Meinung zur Konferenz? Wurden eure Erwartungen erfüllt?

Anja: Ich fand sie echt interessant. Das ist meine zweite Konferenz. Und bei dem Thema kannte ich mich vorher eher nicht so gut aus. Jetzt habe ich mehr Informationen über das Konzept der Geschlechtergleichstellung und Strategien, wie man sie in Organisationen einbringen kann. Also viele nützliche Informationen und Wissen zu diesem Thema.

Karolina: Ich fand sie toll. Es war schön, Menschen aus unterschiedlichen Ländern kennenzulernen, zu sehen, wie es ihnen geht und neue Informationen zu den Themen zu bekommen.

Was sind die nächsten Schritte nach der Konferenz?

Anja: Eine Umfrage in unserer Organisation durchzuführen und vielleicht zu schauen, auf welchen Gebieten noch Handlungsbedarf besteht?

Karolina: Das wäre ein guter Anfang. Möglichkeiten zu finden, wie man Geschlechtergleichstellung bei unseren Programmen und Aktivitäten fördern kann. Das Thema im Auge zu behalten und sich dessen bewusst zu sein.

Möchtet ihr sonst noch etwas anmerken?

Anja: Nur, dass das Thema Geschlechtergleichstellung auf die Agenda gehört.

Karolina: Und ich möchte allen danken, die so nett und aktiv dabei waren. Es war wirklich toll, sich mit allen zu unterhalten.

Eva Elida Skråmestø, Norwegischer Blinden- und Sehbehindertenverband

Das Bild zeigt Eva Elida Skråmestø.

Description: Eva schaut in die Kamera. Sie trägt einen blauen Pullover.

Welche Erwartungen hatten Sie an die Konferenz?

Ich hatte die Erwartung, Werkzeuge an die Hand zu bekommen, Einblicke zu erhalten und neue Perspektiven, die wir in unserer Organisation umsetzen können, und Ideen, wie wir mit dieser Arbeit weitermachen können. Netzwerken und neue Kontakte knüpfen ist wichtig, ebenso wie neue Meinungen einzuholen.

Wie ist ihre Meinung zur Konferenz? Wurden Ihre Erwartungen erfüllt?

Ich würde sagen, dass meine Erwartungen im Bereich Netzwerken mehr als erfüllt wurden. Es gibt tolle Leute hier, die sich in ihren Organisationen stark engagieren und überzeugt an die Dinge herangehen, und sie sind sehr inspirierend. Auch bekam ich eine „Vitamindosis”, um zu Hause meine Arbeit fortsetzen zu können. Sie hat auch einige Fragen aufgeworfen, über die ich mir Gedanken machen möchte, wie etwa darüber, inwiefern Kulturvielfalt eine Rolle spielt.

Was sind die nächsten Schritte nach der Konferenz?

Die nächsten Schritte für die Organisation in Norwegen sind, darüber mehr zu diskutieren. Ich denke, dass wir die Geschlechtergleichstellung nicht wirklich vergessen haben, jedoch geht es bei allem letztlich um Gleichstellung und Vielfalt. Indem man aber alles unter Vielfalt zusammenfasst, sei es das Geschlecht, die Behinderung oder Volkszugehörigkeit, sieht man das große Gesamtbild und vielleicht nicht die Details. Ich halte es daher für wichtig, die Debatte also mit unserer “Geschlechterbrille” auf der Nase zu führen, damit nichts auf der Strecke bleibt. Während der Konferenz dachte ich “In Norwegen haben wir darüber vor einigen Jahren diskutiert und was kam dabei heraus?” Wir müssen diese Themen wieder und wieder zur Diskussion stellen. Denn wenn wir das nicht tun, werden wir uns nie weiterentwickeln, und das ist wichtig.

Möchten Sie sonst noch etwas anmerken?

Ich möchte noch anmerken, dass derartige Treffen und Konferenzen wirklich sehr wichtig sind, weil man diese “Detailbrille” trägt. Zu sensibilisieren und mit anderen darüber zu sprechen, die ebenfalls darauf sensibilisiert sind, aber vielleicht eine andere Perspektive haben. Es geht schließlich darum, sich weiterzuentwickeln, damit sich die Themen auch stetig weiterentwickeln können. Macht bitte mit diesen Konferenzen weiter!

Rudolf Volejník, Tschechische Blindenvereinigung

Das Bild zeigt Rudolf Volejník.

Description: Rudolf schaut in die Kamera. Er trägt ein weiß-, rot- und grünkariertes Hemd.

Was waren Ihre Erwartungen an die Konferenz?

Ich bin seit vierzig Jahren in der Blindenbewegung aktiv, daher sind meine Erwartungen eher von Vernunft geprägt, weil ich weiß, dass wir uns schrittweise bewegen, statt große Sprünge zu machen. Auf der Konferenz wurde eine passende Erklärung ausgearbeitet, die Konferenz ist das Ergebnis der Arbeit einer besonderen Gruppe, die in Wien zusammengekommen ist. Ich glaube, dass das Thema Vertretung von Frauen in meinem Land, obwohl es noch nicht vollständig umgesetzt wurde, sich auf einem ganz guten Weg der Umsetzung befindet. Das gilt natürlich auch für weitere Länder. In meinem Land gibt es, glaube ich, diesbezüglich aber kein so großes Problem oder nicht so viele Herausforderungen. Blinde Frauen sind mit ihrer Position innerhalb der Gesellschaft nicht unzufrieden.

Wie ist Ihre Meinung zur Konferenz?

Die Konferenz war, wie eine Konferenz eben sein sollte: voller Diskussionen, voll von interessanten und inspirierenden Informationen. Das Wichtigste waren Beispiele für gute Praxis in einzelnen Ländern und der Vergleich der Nachhaltigen Entwicklungsziele mit der Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (BRK). Das war sehr wichtig, weil man dort die Analyse dessen sehen kann, was weltweit erreicht wurde und was nicht, eben global.

Was sind die nächsten Schritte nach der Konferenz?

Ich bin mir nicht sicher. Ich glaube, dass die nächsten Schritte von der Projektstrategie abhängen. Ich glaube, der nächste Schritt ist die EBU-Generalversammlung, die Wahlen des neuen Vorstandes und natürlich das REC-Arbeitsprogramm, das großzügig von der Europäischen Kommission finanziell unterstützt wird. Ich glaube, wenn wir über genug Geld verfügen, können wir erneut zusammenkommen und Erfahrungen austauschen, auch wenn wir per E-Mail und über andere Kommunikationsnetzwerke Erfahrungen austauschen können.

Möchten sie sonst noch etwas anmerken?

Ich glaube, dass die Probleme bezüglich der Vertretung von Frauen vielleicht nicht oben auf der Agenda stehen. Es könnte dringendere Probleme geben, die beide Geschlechter betreffen, beispielsweise bei Bildung, Beschäftigung und sozialer Absicherung, da das Wirtschaftswachstum schwächer wird. In diesem Fall könnten diese Probleme eher auf der Agenda stehen.

Die Organisatorinnen

Das Bild zeigt Stefanie Steinbauer links und Karin Hjalmarsson rechts.

Description: Stefanie und Karin stehen zusammen und lächeln in die Kamera. Stefanie trägt ein schwarzes T-Shirt und eine pinke Jacke, Karin trägt eine blaue Bluse.